"WIE WÄR's MIT EINEM SMILE?"

Anh Hiestand: Fashion Unternehmerin im Interview...

Anh Hiestand verkauft Mode, die nicht von der Stange kommt. Für ihre Webseite hat sie sich im Fotostudio für Frauen ablichten lassen. Im Interview verrät sie, welchen Einfluss ein Lächeln auf Fotos und Atmosphäre hat.

 Wie sind Sie auf das Fotostudio gestossen?

Ich habe im Internet gesucht. Kriterium Nummer eins: eine Frau sollte die Fotos machen. Kriterium Nummer zwei: das Studio sollte in der Nähe liegen. In der Schweiz gibt es relativ wenig professionelle Fotografinnen. So bin ich schnell auf Claudia gestossen. Und ich muss sagen, ich bin mit der Wahl sehr zufrieden.  

Wie haben Sie sich auf das Fotoshooting vorbereitet?

Gar nicht. Ich wusste nicht, wie ich posieren sollte, war noch nie damit konfrontiert. Ich habe vorgängig mit Claudia gesprochen und sie gab mir einige Tipps. Am Tag X nahm ich dann verschiedene Outfits mit und liess mich von einer Visagistin schminken. Ich habe mir gesagt: wenn schon professionell, dann richtig.

Als es losging, wie haben Sie sich da gefühlt?

Es war nicht so einfach für mich. Am Anfang war ich total verkrampft, das Lachen hat gefehlt. Bis Claudia meinte: „Wie wärs mit einem Smile?“. Das hat mir geholfen. Man vergisst zu lächeln, wenn man verkrampft ist. Und irgendwann wird man lockerer. Ab diesem Moment entstehen die besten Fotos - wenn einem nicht mehr bewusst ist, dass man fotografiert wird.

Haben Sie ein Lieblingsfoto aus der gesamten Reihe?

Nicht nur eines! Ich war stundenlang daran herauszusuchen, was mir am besten gefällt. Am Ende sind dabei fast haargenau die gleichen Bilder zusammengekommen, die auch Claudia in ihrer Top Selection hatte. Sie hat ein sehr gutes Auge dafür.

Wie hat Ihr Umfeld auf die Bilder reagiert?

Ich habe viel gutes Feedback erhalten. Zunächst habe ich die Fotos aber nur wenigen Leuten gezeigt. Ich wollte warten, damit es - wenn es soweit ist - den berühmten Wow-Effekt gibt.  

Wofür setzen Sie die neuen Fotos ein?

Die Business-Fotos verwende ich für die Webseite meines Geschäftes. Bisher hatte ich dafür nur selbstgemachte Fotos. Die neuen Bilder verleihen der Seite einen frischen und professionelleren Anstrich.

Sie verkaufen Accecoires im höheren Luxus-Segment. Worum genau handelt es sich da?

Wir verkaufen handgemachte Schals aus Kaschmirwolle. Meine Geschäftspartnerin und ich unterstützen Familien und ältere Leute, die die Produkte in Kaschmir (Indien) herstellen und mit Stickereien versehen. Keine Fabrikarbeit – wir legen grossen Wert auf Qualität und Handarbeit.

Was ist das Besondere an den Schals?

Der Markt für Schals ist ja eigentlich gesättigt. Mit den Unikaten, die wir verkaufen, haben wir aber eine spannende Nische gefunden. Unsere Kundinnen können sagen: Ich trage etwas, das sonst niemand hat!

* Anh Hiestand arbeitet hauptberuflich für eine renommierte Vermögensverwaltung. Nebenbei leitet sie mit ihrer Geschäftspartnerin „Fashion Trading“ – eine Firma, die Boutiquen mit Accecoires beliefert.  

Das Interview führte Marinella Jenal
Juli 2017